Am 09. und 10. August 2025 fanden die Interclub Herren Golfmeisterschaften der Kategorie B1 im prestigeträchtigen Golfclub Genève statt. Nach dem letztjährigen Aufstieg durften wir nun erstmals in dieser Kategorie um den Schweizermeistertitel mitspielen – ein tolles Gefühl für das ganze Team. Die Vorfreude war entsprechend gross, und wie immer begann unser Wochenende bereits am Freitag mit einer Proberunde, bevor es am Samstag mit den Foursomes ernst wurde und am Sonntag die Einzelpartien auf dem Programm standen.
Der Treffpunkt am Freitag war früh angesetzt – für einige vielleicht etwas zu früh. Mit einer kleinen Verspätung starteten wir die lange Reise in die Westschweiz – ganz nach dem Motto: Vor einem sportlichen Wochenende sollte man nicht gleich mit Stress beginnen. Auf einer Autobahnraststätte im Nirgendwo kam es dann zu einem zufälligen Treffen mit anderen Teammitgliedern, die offenbar denselben Plan hatten: sich mit Kaffee und Gipfeli zu stärken. Der Geruch in der Raststätte lud zwar nicht gerade zum Verweilen ein, dafür genossen wir die warme Morgensonne draussen umso mehr.
Das Wetter hätte man nicht besser bestellen können – Sommer wie aus dem Bilderbuch… oder fast schon wieder zu heiss, wenn man ehrlich ist. In Genève angekommen, erwartete uns ein Platz, der schlicht als „Wow“ zu beschreiben ist: makelloser Zustand, eingebettet in eine traumhafte Landschaft, und ein Clubhaus, das optisch locker mit einem kleinen Schloss mithalten kann.

Nach der Proberunde gönnten wir uns ein kühles Bier, bevor es spontan zu einem Abendessen mit unseren Ladies vom Interclub B1 ging, die im nahen Golf Club Esery ebenfalls um den Titel spielten – ein unerwartetes Treffen, das den Tag perfekt abrundete.

Am Samstag begann der Tag erneut früh: 08:00 Uhr Eröffnungsflight. Ein Highlight war sicher Loch 17 – ein Inselgreen – bei dem so manche Scores im Wasser landeten. Das Bild eines verlassenen Paares Stiefel auf dem Fairway spricht Bände. Ganz im Sinne von: „Da hat es wohl schon den einen oder anderen aus den Schuhen gehauen.“ Uns liess das Inselgreen jedoch kalt und nach gelungenen Foursomes beendeten wir den Tag auf einem hervorragenden 3. Zwischenrang.

Am Abend stand das Champions Dinner auf dem Programm – und hier hätte der Captain im Vorfeld die Einladung vielleicht doch etwas genauer lesen sollen. Sagen wir mal so: Das Team Oberkirch trat zwar einheitlich auf, aber eher in der Kategorie „sportlich elegant“, während manche Clubs direkt aus einem Modemagazin wie Haute Couture Golf hätten stammen können.
Ein traumhafter Vollmond über dem prachtvollen Clubhaus, ein Service auf höchstem Niveau, ein exzellentes Dinner – und die leise Erkenntnis, dass eine Klimaanlage im Hotel bei solchen Temperaturen nicht Luxus, sondern Pflicht ist.


Am Sonntag hiess es erneut früh aufstehen – und wer im Morgengrauen schon einmal auf der Teebox stand, weiss: Das hat seinen ganz eigenen Zauber. Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite. Wer früh startete, konnte die noch milden Temperaturen geniessen, bis die Sonne dann gnadenlos ihren Driver auspackte und uns mit voller Länge beschien. Ich selbst hatte die Ehre, das Feld zu eröffnen und um 07:30 Uhr den ersten Schlag des Tages auszuführen. Die aufgehende Sonne machte die Sicht auf die Bälle dabei zu einer kleinen Lotterie. Man schlug mehr auf Gefühl als auf Sicht.

Ramon bewies im Flight bemerkenswerte Geduld und Ruhe, während seine Gegenspieler mit einer Probeschwung-Philosophie antraten, mit weit über 300 Probeschwüngen auf der ganzen Runde. Ron lieferte in den Bunkern wahre Meisterwerke ab, nicht nur in der Schlagtechnik, sondern auch in der Sandverteilung, die locker für den Grundstein einer kleinen Sandburg gereicht hätte.
Mätthu zeigte beeindruckenden Kampfgeist: Nach einer herausfordernden 10 und 11 spielte er sich mit Ruhe zurück ins Turniergeschehen und bewies, dass eine Runde erst auf dem letzten Grün entschieden wird. Tommy blieb selbst bei brütender Hitze cool wie ein Eisschrank und brachte solide Schläge ins Ziel. Und Joni schliesslich zeigte, dass er mit dem Wedge ein ebenso feines Händchen wie ein Künstler mit dem Pinsel hat und sich auch vom manchmal etwas widerspenstigen Putter nicht aus der Ruhe bringen liess.

Am Ende erreichten wir einen hervorragenden 5. Rang. Ärgerlich vielleicht, weil jeder von uns sofort wusste, wo die Schläge noch hätten fallen können – aber stolz, weil der Klassenerhalt souverän gesichert war. Wir nahmen diesen Abschluss mit einem Lächeln, wissend, dass wir als Team nicht nur gespielt, sondern gemeinsam gekämpft und erlebt haben.
Der Golfclub Genève bot uns ein Wochenende auf absolutem Top-Niveau – Platz, Gastronomie und Service waren schlicht erstklassig. Wir blieben bis zur Rangverkündigung, um den Siegern und der Organisation die Ehre zu erweisen – trotz bevorstehender dreistündiger Heimfahrt. Der erhoffte Apéro fiel zwar etwas bescheidener aus, sodass wir uns unterwegs noch verpflegen mussten, doch das tat der guten Stimmung keinen Abbruch.

Ein grossartiges Wochenende mit einer starken Mannschaft, viel Humor und neuen Erinnerungen. Danke an das gesamte Team für Einsatz, Zusammenhalt und den unermüdlichen Willen, bis zum Schluss alles zu geben.
Patrick Mazenauer
Captain Interclub Herren

v.l.n.r.: Patrick Mazenauer, Jonatha Garbely, Ramon Seitz, Matthias Wirz, Ron Stillhart, Thommy McGettigan

